Auf den Hund gekommen

Stephan Kruips Hund im Gespräch mit muko.info.

Foto vonBarneyBarney: Hallo, ich bin Barney, ich nenn mich „CF-Therapiehund“. CFler sind oft richtige Stubenhocker, aber ich mach einen Langstreckenläufer aus Dir! Ganz nebenbei sorge ich für soziale Weiterentwicklung und reduziere Stress. Eigentlich müsste es mich auf Rezept geben...

muko.info: Barney, wie kamst Du eigentlich drauf, einen CFler therapieren zu wollen?

Barney: Menschen mit Mukoviszidose kommen ohne tierische Hilfe einfach nicht auf die empfohlenen drei Stunden Bewegung pro Woche. Mit Hunden leben, das tut Menschen mit chronischen Krankheiten generell gut (1).

muko.info: Wirst Du nicht von Kindern abgelehnt? CFler hassen doch Therapie!

Barney: Wir sind ausgefuchst: Wir spielen mit dem Kind, und schon sind mehr Glückshormone im Gehirn und weniger Stresshormon im Blut. Kinder können mit uns überschüssige Energien abbauen, lernen Verantwortung und haben mehr Freude am Leben. „Schwein gehabt“, sagt man da oder? Und das gilt übrigens genauso für Erwachsene!

muko.info: Aber bekomm ich jetzt vielleicht eine Allergie gegen Deine Haare?

Barney: Sei kein Frosch - es steht fest, dass wir das Allergierisiko nicht erhöhen. Gesunde Babys haben sogar weniger Husten, wenn wir uns ausreichend um sie kümmern. Nur bei vorhandener Hundeallergie solltet Ihr Abstand von uns halten.

muko.info: Und was ist mit den Keimen? Steckst Du die Menschen nicht mit irgendwas an?!

Barney: Lass Dir keinen Bären aufbinden. Das Robert-Koch-Institut (2) hat kürzlich 75 Haustiere von CF-Patienten untersucht: Nur fünf (einer davon ein Hund) hatten die selben Keime wie der CF-Patient. MRSA ist bei uns selten, aber Tierarztpraxen können verseucht sein. Über eine Übertragung auf einen CF-Patienten wurde auch schon mal berichtet, aber beide wurden nach Therapie wieder MRSA-frei (3).

muko.info: Wäscht Du Dir wenigstens regelmäßig Deine Pfoten?

Barney: Ich krieg nen Wolf – natürlich nicht! Wenn Du mit mir geschmust hast, musst DU Dir die Hände waschen! Dafür schlaf´ ich dann nicht in Deinem Bett – Hundeehrenwort.

Das Interview mit seinem Hund Barney führte Stephan Kruip, 1. Vorsitzender des Mukoviszidose e.V. (Quellenangaben beim Autor)

Was CFler über uns denken:

Nadine Narounigg: „Ich bin sehr glücklich, einen Hund zu haben, er bereichert mein Leben in jeder Hinsicht. Ich gehe täglich mit ihm spazieren.“

Nicole Müller: „Der Hund beeinflusst die CF auf jeden Fall positiv: Er ist der beste Seelentröster, wenn es mir mal schlecht geht.“

Eva Schratzenstaller: „Seit ich den Hund habe, muss ich mich bewegen, und ich bin dadurch fitter, und viel weniger anfällig. Vorher war ich eine faule Socke.“